Polymorphe Lichtdermatose (Sonnenallergie)

Auch bekannt als: Photoallergische Reaktion, Polymorphes Lichtexanthem, Dermatopathia photoelectrica, Eccema solare, Eczema solare, Hydroa aestivale, juvenile spring eruption, PLD, PMLE, Polymorpher Lichtausschlag, Phototoxische Reaktion, Sommerprurigo, Sonnenallergie.

ICD-Code: L56.4

Die polymorphe Lichtdermatose (Sonnenallergie) ist eine durch UV-Licht verursachte Hauterkrankung. In unserer digitalen Hautarztpraxis bei dermanostic behandeln unsere Hautärzt*innen täglich viele Patient*innen mit einer polymorphen Lichtdermatose per App.

5 Fakten über polymorphe Lichtdermatose

  • Frauen sind 10 mal häufiger betroffen als Männer
  • Als Therapie kann die Haut mit einer festen Dosis UV-Licht bestrahlt werden
  • Symptome zeigen sich einige Stunden bis Tage nach Sonnenexposition ( in der Regel zwischen 12 und 72 h)
  • Tritt das erste Mal zwischen dem 10. und 30. Lebensjahr auf
  • Konsequenter Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor ist zur Prävention sehr wichtig

Definition

Was ist eine polymorphe Lichtdermatose?

Die Polymorphe Lichtdermatose (umgangssprachlich Sonnenallergie) ist eine sehr häufige, durch UV-Licht (ähnlich wie bei dem Sonnenbrand) verursachte, Hauterkrankung. Die Symptome können sich unterschiedlich („polymorph“) äußern. Eine Hautirritation tritt wenige Stunden oder auch Tage nach der UV-Exposition auf. Alle Menschen können die polymorphe Lichtdermatose ausbilden, wobei Menschen mit hellerem Hauttyp (siehe dazu: Die verschiedenen Hauttypen) häufiger betroffen sind.

—> Erstauftreten häufig zwischen 10.-30. Lebensjahr (etwa 60%)

—> Häufig bereits familiar bekannt (20%)

—> Frauen sind etwa 10-mal häufiger betroffen als Männer.

Solltest Du eine Sonnenallergie bei Dir festgestellt haben, nutze die Beratung per dermanostic App. Hier erhältst Du innerhalb von 24 Stunden eine Diagnose und einen Therapieplan von erfahrenen Hautfachärzt*innen.

Ursache

Kann man auf einmal Sonnenallergie bekommen?

Was genau eine polymorphe Lichtdermatose verursacht, ist noch nicht bekannt. Das Sonnenlicht, insbesondere der UVA-Anteil des Lichts, scheint eine entscheidende Rolle zu spielen. Vermutlich erfolgt eine immunologische Reaktion auf Autoantigene (körpereigene Antigene – lösen Autoimmunreaktion (wie bei der Sarkoidose z.B.) aus), die durch eine UV-Belastung entstehen. Häufiger existiert eine Sensibilität gegenüber UVA-, seltener auf UVB-Strahlen.

Symptome

Wie wirkt sich eine Sonnenallergie aus?

Üblicherweise tauchen die Symptome erst Stunden oder wenige Tage nach dem Sonnenaufenthalt auf. Diese machen sich durch starken Juckreiz, Hautrötungen (fleckige Erytheme) und Knötchen oder Bläschen (ähnlich wie bei der Gürtelrose) auf der Haut bemerkbar. Körperstellen, die dem Sonnenlicht direkt ausgesetzt waren, sind betroffen. Typisch ist ein gleichartiges Erscheinungsbild bei erneuter UV-Exposition. Nur selten kommt es zu einer Hauterscheinung an einer nicht direkt UV-exponierten Hautstelle (keine „Streureaktion“).

Betroffene Hautbereiche / bevorzugte Lokalisationen:

  • Gesicht (häufig seitliche Gesichtspartien)
  • Hals und Dekolleté
  • Arme und Handrücken (wie bei dem Handekzem)

Wende Dich gerne an unsere Hautärzt*innen in unserer dermanostic App, falls Du an einem der oben genannten Symptome leidest, hier erhältst Du einen individuellen Pflegeplan mit Empfehlungen für Deine Haut.

Komplikationen

Ist Sonnenallergie gefährlich?

In der Regel ist die polymorphe Lichtdermatose zwar eine lästige aber harmlose Erkrankung. Durch den Juckreiz wird die Haut häufig aufgekratzt. Selten können dann Erreger in die Wunden dringen und so Infektionen verursachen.

Therapie

Was tun gegen polymorphe Lichtdermatose?

Die Beschwerden bilden sich in der Regel innerhalb von Stunden bis Tagen zurück, wenn das UV-Licht an den Stellen gemieden wird.

Der wichtigste Aspekt der Therapie ist der konsequente Sonnenschutz (mehr dazu auf unserem Blog zum Sonnenschutz). Dazu zählt, Sonnencreme zu verwenden, die Sonne in der Mittagszeit zu meiden und die Haut vor der Sonne durch dünne Kleidung zu schützen. Auch hinter Fenstern ist Vorsicht geboten, da UVA-Strahlung zu einem gewissen Anteil durch Fensterglas dringt.

Um die Beschwerden zu lindern können kühlende Umschläge (z.B. feuchte Handtücher) angewandt werden. Wenn die genannten Maßnahmen zu keiner ausreichenden Besserung führen, ist es möglich entzündungshemmende kortisonhaltige Präparate in Form von Salben oder Cremes zu verwenden. Zudem können Antihistaminika (ähnlich wie bei der Rhinitis allergica) (antiallergische Wirkstoffe) Abhilfe schaffen. Das Kühlen der betroffenen Stellen kann auch zu Milderung der Symptome beitragen.

Bei einer starken Form der polymorphen Lichtdermatose kann die Haut unter ärztlicher Aufsicht mit festen Dosen UV-Licht bestrahlt werden, um so die Haut an die Sonne zu gewöhnen und die Symptome zu lindern. Diese Therapie sollte unbedingt unter medizinischer und ärztlicher Aufsicht erfolgen! Bei dermanostic - der online Hautarztpraxis erhältst Du innerhalb von 24 Stunden eine Diagnose und eine von Hautfachärzt*innen für Dich herausgesuchte Therapie.

Marie Fuchs

Verfasst von Marie Fuchs

Marie Fuchs ist Ärztin in Weiterbildung und verantwortlich für die fachliche Redaktion bei dermanostic. Sie ist die Leiterin des Patientensupports (öffentliche Patientenkommunikation) und schreibt medizinische Artikel.

Literatur und Einzelnachweise

  1. Deutsches Ärzteblatt:
    Lichtdermatosen (2011) | Abgerufen am 19. Oktober 2021 von www.aerzteblatt.de
  2. AWMF Online:
    Leitlinie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft zur Durchführung von Phototestungen bei Verdacht auf Photodermatosen (Dezember 2010) | Abgerufen am 19. Oktober 2021 von www.awmf.org